Alle paar Jahre wieder:
Einem Haufen verstörter Eingeborener einer in der Regel herzlich korrupten Bergregion wird reihum die Heimat zerkloppt, planiert, mit teuren Hotels und mannigfachen Eventbuden bestückt, und dann rücken aus der ganzen Welt halbdebile Menschen in schreiend bunten Kostümen an, um miteinander um die Wette den Berg runterzurutschen. Oder ganz ganz schnell auf dem Eis im Kreis zu schliddern, ohne hinzufallen.
Oder – ja, leider auch das – Curling.
Wär mir völlig pups, wenn die Teilnehmer dafür nicht mein Geld haben wollten.
Warum? Wofür?
Der Leistungs (sprich Wettbewerbs)gedanke im Sport ist doch ohnehin ganz entsetzlich dumm, schon für diese spätkapitalistische Humankonditionierung Geld auszugeben ist krank.
Aber darum geht es bei der Olympiade ja nicht einmal, sondern darum, durch hektisches Denbergrunterrutschen den dumpfsten, übelsten Nationalchauvinismus bei denen zu bedienen, die zu hause fett und faul auf dem Sofa sitzenbleiben und sich freuen wie Bolle, wenn Ihr Doitschland mehr Medaillen für den ganzen Unfug bekommt als die doofen Schweizer oder was.
Ja, ich weiss, nichts neues, Sport als Ersatzkrieg und so. Meinetwegen, wers braucht, und solange sie vor der Glotze sitzen, zünden sie wenigstens nichts an.
Aber mit welchem Recht verlangen diese Trottel mein Geld?
Einfach, weil sie bis zum Hals vollgepumpt mit Drogen tagein, tagaus rutschen wollen und also leiderleider zu nichts gescheitem mehr Zeit haben?
Oder weil sie wirklich glauben, dass ihre Sportbehinderung dem Allgemeinbürger so viel Freude macht, dass er für die dargebotenen Kunststückchen gerne den Geldbeutel aufmacht?
Reicht es denn nicht, dass ich schon über meine Zwangsfernsehgebühren diesen kranken Blödsinn finanziere?
Man kann über Leistungssportler viel sagen. Vor allem viel Schlechtes. In der Regel haben sie zumindest die Wahnvorstellung, irgendetwas so wichtiges zu tun, dass man sie dafür loben und ihnen zujubeln muss.
Wann immer ein Rennrodler seine behelmte Birne in die Kamera halten darf, kann man darauf wetten, dass er sofort beginnt zu lamentieren, wie ungerecht es sei, dass Tennis oder Fussball so viel mehr Zuschauer hätten als sein kreuzöder „Sport“. Der sei nämlich echt anspruchsvoll und ganz toll spannend. Sicher doch.
Ich möchte gerne dafür plädieren, dass Waldi Ödmüller mit seiner Winterzirkustruppe nach jedem Wettbewerb einfach mit der Sammelbüchse rumgeht und mich mit seiner Bettelei in Ruhe lässt.
So viel Anstand haben Strassenmusikanten ja schliesslich auch. Und denen gebe ich bisweilen in der Tat was. Die behaupten wenigstens nicht, sie wären wichtig.